Kleinhenz holt den Hammer raus

Poppenroth Open 2023

Goldene Viktoria (Achtelfinale)

Frank Kleinhenz - Bastian Schober
Ergebnis: 6:4 6:2

Spielbericht:

In diesem Jahr könnte es etwas werden mit Frank Kleinhenz und der erstmaligen PO!-Finalteilnahme. Die Losfee hatte es gut mit dem Lauterer gemeint und der Weg ins Endspiel scheint für unseren „El Presidente“ dieses Mal nicht ganz so steinig wie in den Jahren zuvor. Vorausgesetzt ihm fällt nicht wieder ein besonders „cleverer“ Schachzug ein, wie bereits in einem dunklen Kapitel seiner Tennishistorie 2021. Zunächst einmal galt es jedoch, das Achtelfinale zu überstehen. Im Duell der Herren-40-„Campeones“ ging „The Tank“ gegen Bastian Schober zwar mit einer ordentlichen Portion Respekt, doch auch mit extrem breiter Brust, blickt er doch auf eine bislang fast makellose Saisonbilanz zurück. Einzig gegen Christoph Kröckel gab Kleinhenz überhaupt einen Satz ab, ansonsten setzte er sich in jedem Match ohne Satzverlust durch.

Völlig unerklärlich also sein Fehlstart zu Beginn der Partie. Schober konnte sich in der Anfangsphase allerdings auch auf eine seiner gefährlichsten Waffen verlassen: seinen Aufschlag. „Da kommen die Bälle mit gefühlt 220 Sachen auf dich zu“, stöhnte Kleinhenz ob der Servicehärte seines Gegenübers. In der Tat traf Schober im ersten Durchgang beim Aufschlag tadellos und stellte seinen Kontrahenten so immer wieder vor große Probleme. Kleinhenz verlegte daraufhin seine Returnposition um ein gutes Stück nach hinten, um die Bälle wenigstens ins Feld blocken zu können. Das fruchtete und so holte sich der 45-Jährige den ersten Satz.

Glatter lief es dann im zweiten Durchgang, vor allem als Schobers Aufschlagquote sich nicht mehr ganz so konstant darstellte. So sah sich das Kraftpaket aus Hausen bei den nun häufiger werdenden zweiten Aufschlägen stets den druckvollen Returns seines Gegenspielers ausgesetzt, auf die er besonders mit seiner Rückhand nur schwerlich reagieren konnte. Am Ende setzte er dann alles auf eine Karte und versuchte es noch einmal mit der Brechstange – leider erfolglos. „Manchmal frage ich mich schon, ob ich mir das in meinem Alter als Tennis-Quereinsteiger noch alles draufschaffen kann“, seufzte Schober nach dem Match leicht frustriert. Dabei sollte er nicht vergessen, dass seine kurze Tenniskarriere geradezu vor Höhepunkten strotzt. PO!-Halbfinale 2022, Meister 2023, eindrucksvolle Siege gegen teils viel tenniserfahrenere Gegner. Und das Gefühl, dass Anspruch an die eigene Leistung und tatsächliche Performance auf dem Court nicht gerade deckungsgleich sind, kennt sicher jeder Tennisspieler. Als vielseitiger und ehrgeiziger Sportler sowie hochdekorierter, ehemaliger Fußballer fällt Schober der Lehrlingsstatus jedoch verständlicherweise besonders schwer. Kopf hoch und dran bleiben, Schobi! Alles andere kommt dann von alleine… Dein heutiger Gegner hat vor einigen Jahren übrigens mal genauso angefangen.

Dieser muss im Viertelfinale nun nur noch die Hürde Manuel Kleinhenz nehmen, um sein Minimalziel – den Einzug in die Runde der letzten Vier – perfekt zu machen. Kurioserweise deckt sich der sportliche Lebenslauf von Schober und den beiden Kleinhenz‘ nahezu vollständig. Passionierter, ehemaliger Fußballer mit eingebauter Torgarantie nun mit dem Racket in der Hand und einem respektablen Talent im Körper. In das Match gegen den „Schlümbicher“ Manuel Kleinhenz geht Namensvetter Frank aufgrund seiner größeren Spielerfahrung sicher als Favorit. Doch mit dem Jäger ist zu rechnen: ohne große Anlaufphase etablierte sich dieser auf Anhieb in unserer Herren-40-Mannschaft und ließ bereits mehrfach mit großen Siegen aufhorchen.

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